Gesunde Ernährung ist einer der wichtigsten Bausteine unserer Gesundheit. Und diese so natürlich wie möglich zu gestalten, ein großes Anliegen meinerseits. Trotzdem kann in gewissen Lebenssituationen die Nutzung von Nahrungsergänzungsmitteln durchaus Sinn machen. Die Ergänzung (Supplementierung) sollte dann aber möglichst zielgenau erfolgen. (Artikel enthält Produktwerbung)
An dieser Stelle setzt bioniq (vormals LOEWI) – dem in vielen Bereichen dominierenden Trend der Individualisierung folgend – mit personalisierter Nahrungsergänzung an. Die LOEWI GmbH war eine Ausgründung der TU München und wirbt mit entsprechend wissenschaftlich gestützter Produktentwicklung. Sie wurde 2022 in das Unternehmen bioniq eingegliedert.
Der Ablauf in Kürze
Nach Kauf / Anmeldung geht es zur Analyse des Ist-Zustandes mit zwei einfachen Schritten los:
- Man entnimmt selbst zu Hause eine Blutprobe und sendet diese ans Labor.
- Man füllt einen Fragebogen zu Alltag, sportlicher Aktivität, Essgewohnheiten, Unverträglichkeiten, Medikation aus.
Sobald die Blutprobe im Labor analysiert wurde, erhält man:
- … eine schön aufbereitete Auswertung in einer browser-basierten Anwendung oder in der App.
- … Lebensmittelvorschläge und passende Rezepte an gleicher Stelle.
- … die personalisierten Nahrungsergänzungsmittel als Paket für drei Monate.
Zusätzlich besteht die Möglichkeit einer persönlichen Beratung durch einen Ernährungsexperten.
Während für die Blutprobe eine Einmalzahlung fällig ist, werden die Beträge für die Nahrungsergänzung monatlich abgebucht. Wichtig: es handelt sich um ein Abo-Modell mit monatlicher Zahlung. Eine Lieferung Nahrungsergänzung ist aber für drei Monate ausgelegt, d.h. auch eine Kündigung ist nur in diesem Dreimonatsrhythmus möglich.
Bei bestehendem Abonnement ist der nächste Bluttest zur Kontrolle im Preis reduziert.
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LW-Thomas-Nitschke
bioniq Erfahrungen im Detail
Für den Blick auf Details flechte ich persönliche Erfahrungen mit ein. Es muss in deinem Fall also nicht exakt so funktionieren.
Blutprobe und Fragebogen
Zu Kauf und Anmeldung gibt es nicht viel zu sagen – läuft wie in nahezu jedem Online-Shop: schnell und unkompliziert. Neben Bestätigung und Hinweisen per Email erhält man nach wenigen Tagen eine Warensendung.
Diese beinhaltet eine ausführliche Anleitung, das Material für die Blutentnahme, das Material für die Probe und die Versandtasche für das Labor. Letztere ist adressiert und frankiert, d.h. nach Lektüre, Blutentnahme und Eintüten kann sie direkt in den nächsten Briefkasten befördert werden.
Die Blutentnahme ist völlig unproblematisch. Die Anleitung ist klar und leicht verständlich, das nötige Material ist vorhanden. Sie sollte morgens (nüchtern) durchgeführt werden:
- Proberöhrchen und die Karte für Trockenblut bereitlegen
- Tupfer und Pflaster bereithalten
- Nicht-dominante Hand gründlich waschen und für besseren Blutfluss in warmem Wasser vorwärmen
- Gut abtrocknen, Fingerkuppe mit Desinfektionspads gründlich abreiben, kurz trocknen lassen
- Mit einer Lanzette in die Fingerkuppe stechen – tut nicht weh
- Ersten Tropfen Blut mit Tupfer abwischen
- Mit leichter Fingermassage das kleine Proberöhrchen tropfenweise füllen und dann einen Tropfen auf den entsprechenden Bereich der Trockenblutkarte klecksen
- Tupfer auf die Fingerkuppe und Hand hochhalten
- Bepflastern, Röhrchen verschließen, mehrfach hin und her bewegen und in die Sicherheitspackung verfrachten, Trockenblutkarte trocknen lassen
- Laboraufkleber zur Identifikation auf Karte und Röhrchen anbringen, Eintüten – fertig
In seltenen Fällen kann ein zweiter Piks nötig sein; für neuerliche Desinfektion und weitere Lanzetten (zum Stechen) ist gesorgt.
Den Laborcode registriert man im Online-Bereich und kann bei dieser Gelegenheit auch gleich den Fragebogen ausfüllen, was in weniger als 10 Minuten erledigt ist.
Laborergebnisse
Dann heißt es warten. bioniq gibt 7 – 10 Tage für Analyse und Erfassung der Laborwerte an. Bei meinem ersten Test waren die Ergebnisse tatsächlich nach exakt einer Woche da, beim zweiten Mal dauerte es 9 Tage. Man bekommt eine Benachrichtigung per Email und findet dann in seinem Online-Bereich eine umfangreiche Auswertung.
Auf dem Dashboard sind die ermittelten Blutwerte zuerst in drei Kategorien gelistet: ‚Kritisch’ (rot), ‚Grenzwertig‘ (gelb) und ‚Optimal‘ (grün). Außerdem findet man einen Score – ein Zahlenwert zwischen 1 und 100; je höher desto besser. Das Ergebnis wird damit auf eine einzige Zahl komprimiert. Allein wenig aussagekräftig, aber über die Zeit zur Verlaufskontrolle geeignet.
Für etwas mehr Aussagekraft versucht bioniq, den Zusammenhang zwischen den Resultaten und körperlichen Effekten in einem Netzdiagramm mit 6 Kategorien darzustellen. Man möchte der Komplexität Rechnung tragen und trotzdem eine einfache grafische Aufbereitung bieten. Man kann sich mit einem Durchschnitt oder im Falle einer Testwiederholung mit dem letzten Score vergleichen. Mir persönlich hat beides nur bedingt weitergeholfen.
Viel spannender ist die Detailsicht auf die Laborwerte, in der für jeden Wert das eigene Ergebnis auf einer Skala mit Bereichen für optimale und noch akzeptable Werte eingeordnet wird. Die Farbgebung ist am ‚rot‘, ‚gelb‘ und ‚grün‘ der Übersicht angelehnt. Sehr gelungen.
Lebensmittelvorschläge und Rezepte
Spannend sind dann die Lebensmittelvorschläge, die man vom Dashboard gut erreicht. Es sind Vorschläge auf Basis der Blutwerte, die eventuelle Defizite „beheben“ sollen. Und sie orientieren sich am Fragebogen. Man bekommt als Veganer also keine tierischen Produkte gezeigt. Ebenso bekommt man keine Lebensmittel vorgeschlagen, die man als ‚mag ich nicht‘ eingetragen hatte. Über vegane Experimente und Vorlieben hatte ich schon berichtet.
Was ich daran spannend fand? Die Top 10 auf dieser Liste stimmten fast exakt mit meinem Lieblingsessen überein. Mein Körper „wusste“ also schon ohne Laborauswertung, was ihm wohl gut täte.
Durch die Rezepte habe ich kurz durchgeblättert – sie enthalten die vorgeschlagenen Lebensmittel und klangen recht lecker. Nachgekocht habe ich kein einziges. Keine Kritik am Angebot, eher Faulheit meinerseits.
Nahrungsergänzung
Die Nahrungsergänzung tauchte zwei Tage später auf. Eine Plastikdose mit Granulat inkl. Messlöffel. Auf der Packung sind die Inhaltsstoffe gelistet. Das ist erforderlich. Man findet die Angabe, wie viel man pro Tag nehmen soll, welche Menge wirksamer Bestandteile enthalten ist und welchen Prozentsatz der empfohlenen Tagesdosis gemäß EU Verordnung 119/2011 dies ausmacht.
Das Paket enthielt außerdem eine zweite kleine Dose mit Kapseln. Zunächst einmal irritiert dies, da bioniq damit wirbt, dass man nur EIN Produkt braucht. Andererseits ist aber klar, dass das Fischöl (für die Omega 3 Versorgung) nicht sinnvoll im Granulat verarbeitet werden kann. Mir ist nicht bekannt, was als Alternative für vegetarisch oder vegan lebende Menschen geliefert wird.
Also gab es für drei Monate täglich eine Kapsel und ein Löffelchen Granulat. Letzteres kann man einfach in den Mund kippen und mit reichlich Wasser nachspülen oder in Joghurt, Müsli o.ä. einrühren. Man sollte das Granulat nicht lange in Wasser auflösen – einige Bestandteile sind umhüllt, um die Wirkstoffe langsamer abzugeben.
Ich empfehle klar die erste Variante, auch wenn dann manche Kügelchen aus dem Granulat zwischen den Zähnen kleben.
Meine Ergebnisse
Auf den zweiten Bluttest nach drei Monaten war ich gespannt wie ein Flitzebogen. Ergebnis: gemischt.
Es war im Grunde nicht viel zu verbessern. Durch (hoffentlich) gesunde Ernährung waren bereits am Anfang die meisten Werte im optimalen Bereich. An zwei Stellen gab es Handlungsbedarf. Jedoch war nur eine dieser Baustellen nach drei Monaten behoben.
Die andere Baustelle (Vitamin D3) hatte sich nicht verbessert, sondern trotz der kontinuierlichen Supplementierung verschlechtert. Einen Grund könnte man in Winterzeit und fortgesetztem Home Office suchen. Einen anderen in der Art, wie die Zufuhr über das Granulat erfolgt – siehe Verbesserungspotential unten.
Irritiert hat mich ebenso die Verschlechterung beim Omega-3-Index. Ich hatte vorher eher nach Gefühl über Krill-Öl und Algen-Öl supplementiert und lag damit sehr gut. Nach den drei bioniq-Monaten stand ich schlechter da. Auch hier ist das nicht unbedingt Kritik am Produkt: Effekte geänderter Ernährung o.ä. sind schwer zu fassen und der kurzlaufende Ein-Personen-Test ist nicht mehr als eine Anekdote.
Positive Eindrücke
- Sehr schön finde ich, dass neben den Nahrungsergänzungsmitteln sehr viel Wert auf Information und Empfehlungen zu Lebensmitteln gelegt wird. Rezepte regen an, diese auch im Alltagsessen vermehrt unterzubringen.
- Die Ergänzung des Bluttests durch Fragen zum Lebensstil, zu Vorlieben, zu Erkrankungen und Medikation und die Berücksichtigung bei den Vorschlägen hinterlässt den Eindruck eines ganzheitlicheren Ansatzes.
- Die Zusammenstellung in einem Produkt (oder besser in zwei: Granulat + Kapseln) ist sehr praktisch und vereinfacht die Einnahme ungemein. Allerdings scheinen Kompromisse bei der Verarbeitung bestimmter Stoffe im Granulat nötig zu sein.
- Besonders hervorzuheben sind die übersichtliche und leicht verständliche Darstellung der Ergebnisse und Vorschläge in der Anwendung bzw. der App.
Verbesserungspotential
Natürlich ist kein Produkt perfekt. Jeder hat andere Prioritäten und Wünsche. Für mich persönlich gäbe es an folgenden Stellen Möglichkeiten der Verbesserung:
- Zur Bemessung der Dosis ist ein kleiner Messlöffel für das Granulat beigelegt. Ein gefüllter Messlöffel entspricht aber nicht der Einnahmemenge. Stattdessen scheint es sich um einen Standardlöffel zu handeln. Eine Skala ist aufgebracht. Auch auf der Skala war die Einnahmemenge selbst nicht markiert, sondern befand sich irgendwo zwischen zwei Einteilungen. Da der Löffel selbst recht klein und die Skala ausgesprochen schlecht ablesbar war, erschien mir der Messvorgang mühselig.
- Eine optimale Einnahmezeit war nicht angegeben und die gibt es aufgrund der Mischung vermutlich auch nicht. Da alle Nahrungsergänzungsmittel in einem Granulat gemischt sind, stellt der Einnahmezeitpunkt in Bezug auf die einzelnen Bestandteile immer einen Kompromiss dar. Vermutlich ist das der Grund für die Verschlechterung einiger Blutwerte in meinem Fall.
- Wenn man einen weiteren Bluttest zur Verlaufskontrolle macht, sind die Veränderungen gegenüber dem letzten Test in der Übersicht durch Pfeile markiert. Leider ist nicht auf Anhieb erkennbar, ob eine markierte Erhöhung bzw. Verminderung eines Wertes eine Verbesserung oder eine Verschlechterung darstellt.
Fazit
Tolle Idee, tolles Produkt, definitiv zu empfehlen. Und wenn dich der Artikel zur Bestellung animiert, dann vergiss die Eingabe des Codes
LW-Thomas-Nitschke
für den Rabatt nicht. Die deutsche Seite findest du hier.