Nach den drei Eingewöhnungstagen sollte es im Experiment ‚Zehn Tage vegan‚ besser laufen, vor allem, da das Wochenende vor der Tür steht. Zeit zum Kochen und Genießen.(Artikel enthält Produktwerbung)
Experiment Tag 4 – Donnerstag
Doch zunächst beginnt ein hektischer Bürotag. Die Portion Haferflocken mit Chia Samen und Mandeldrink hat über Nacht zusammen mit Himbeeren und Heidelbeeren im Kühlschrank gewartet. Um diese Jahreszeit muss man sich mit tiefgefrorenen Beeren begnügen, die leider nach dem Auftauen wenig appetitlich aussehen. Lecker ist die Mischung trotzdem und eine Banane am späten Vormittag sorgt für ausreichend Energie.
Allerdings habe ich meine Limettensaft-Salz-Mischung im morgendlichen Wasser vergessen und frage mich, ob das die Ursache für fortgesetzte Blasenfülle ist. Die Entwässerung merke ich deutlich – irgendwie fühle ich mich regelrecht ausgetrocknet.
Mittags mussten Salat, weiße Bohnen und Pommes genügen. Mehr gab die Kantine heute nicht her. Aber mich erinnerte das an die Mensa während eines Studienaufenthalts in Schottland: Chips and Beans.
Pflaumenkompott: ich befürchte, ich habe damit gegen die Zuckerverzicht-Absicht im Experiment verstoßen. Egal.
Abends stand frisches Roggenbrot mit Cashew-Creme und Hummus-Brotaufstrich auf dem Speiseplan, dazu Rosenkohl und ein leckerer Gemüsesaft. Birne als Nachtisch. Beim Rosenkohl hat etwas gefehlt… verrate ich später.
Tag 5 – Freitag
Das Frühstück wird nochmals mit Laugenbrezel und Obst bestritten. Ich fühle mich schlapp und lustlos. Freitag? Und heute treibt mich tatsächlich erstmals der Hunger sehr früh in die Kantine. Ich verschlinge Berge an Salat, Polenta mit Ratatouille und schwarze Bohnen aus der Beilagenecke und habe danach das Gefühl, dass ich platze.
Abends ganz ähnlich: Couscous mit Lauch-Paprika-Gemüse und roten Linsen, dazu Roggenbrot und Gemüsesaft (war von gestern ja noch da). Wieder eine aus meiner Sicht sehr große Portion, aber ein Blick auf die Kaloriensumme: rund 500 kcal unter Tagesbedarf. Ich bin am Verzweifeln. Wenn es bei diesen Riesenportionen schon kaum gelingt, den kalorischen Tagesbedarf zu decken, wie will man dann in einer Muskelaufbauphase ohne Supplementierung über den Tagesbedarf kommen?
Tag 6 – Samstag
Anders als vermutet gestaltet sich das Frühstück heute noch schwieriger als in der Arbeitswoche. Denn normalerweise essen wir Brötchen mit Magerquark und Marmelade. Damit ich nicht zu sehr aus der Reihe tanze, schließe ich mich bei den Brötchen an. Aber der Quark fällt verständlicherweise als Belag aus und die Marmelade muss wegen des Zuckergehalts außen vor bleiben. Ich weiche auf braunes Mandelmus und Erdnussbutter aus. Mmh. Energieversorgung gesichert, aber im Wesentlichen durch den hohen Fettanteil. Für Tatendrang sorgt das nicht unbedingt.
Die Kurzzusammenfassung der sportlichen Betätigung heute: ich hätte es auch sein lassen können. Neben ein paar Walnüssen bastle ich mir zum Mittag einen tollen Smoothie mit Mandelmilch, Beeren, Reisprotein, Agavendicksaft. Über die letzten beiden Zutaten mehr im nächsten Artikel der Serie.
Nachmittags ein Kaffee und Banane. Abends wird dann gekocht. Endlich. Es gibt Basmati-Reis mit einem frisch zubereiteten, asiatisch angehauchten Gemüsecurry. Beim Gemüse kann man seiner Kreativität freien Lauf lassen – ich hatte Süßkartoffel, Zwiebel, Paprika, Brokkoli, Erbsen drin. Knoblauch, frischer Ingwer, Chili und Koriander sorgen für Würze in der leckeren Kokosmilch.
Tag 7 – Sonntag
Frühstück: siehe Samstag. Mittag: ein wenig Obst und Reisprotein in Wasser. Mir fällt nix ein und die Lust auf’s Kochen ist nicht wirklich da. Abends unterschiedliche Brotsorten, verschiedene Aufstriche, Oliven, Krautsalat. Interessant ist, dass die langweilige Kombi am heutigen Tag erstmals ausreichend Kalorien mitbrachte und ein sinnvolles Verhältnis der Makronährstoffe.
Ich hatte abends Verlangen nach Süßigkeiten. Am Wochenende gibt es manchmal ein Stück Schokolade. Aber vegane Schokolade ohne Zucker war nicht eingekauft und ich hätte wohl auch keine Muse gehabt, danach zu suchen.
Die Ereignisse der verbleibenden drei Tage und das Resümee warten im nächsten Artikel.